Samstag, 18. Februar 2012

Beratung mal anders

"So, herzlich willkommen zu 'Consulting'", rief der Prof über das allgemeine Gemurmel hinweg. Ich hatte mich auf eine langweilige Blockveranstaltung vorbereitet. An diesem Donnerstag Abend war war meine Motivationskurve auf einem 4-Tage-Tief. Ich hatte ähnliche Veranstaltungen in Augsburg und Mexiko bereits besucht, habe mich mit dem Thema Beratung auseinandergesetzt und schließlich auch ein Praktikum in einer Unternehmensberatung gemacht. Aber irgendwie schien es der Prof geahnt zu haben, dass sein Publikum zwar aus halbfertigen aber keineswegs verschlossenen Studenten bestand. Wenn es so etwas wie einen graue Uni-Tristesse gibt, dann ist er in dieser Vorlesung zumindest nicht aufgetaucht.

Denn nach einer kurzen Einführung in grundlegende Analysemethoden und Beratertools packte der Prof eine Präsentation aus. "Jetzt schauen wir uns mal an, wie die Profis das Berater-Kit verwenden.", sagte er und ließ die folgende Präsentation erscheinen:


The Boston Consulting Group, eine der Top-Strategieberatungen, war uns allen ein Begriff. Der Titel der Präsentation eher nicht. Wir erwarteten eher etwas zu internationalen Standortanalysen oder Prozessoptimierungen.

Was folgte war die unterhaltsame Anwendung von Analysemethoden auf die eigene Beziehung. Teilweise makaber, zugegebenermaßen. Aber gut gemacht.

So stellt der Autor die strategische Position der eigenen Freundin in einer typischen Vier-Felder-Matrix (Achsen: "Persönlichkeit" und "Aussehen") dar. Oder er vergleicht die Intensität seiner Beziehungen auf einem Zeitstrahl, stets so, dass seine Ex-Freundin (in der Präsentation liebevoll "The Psycho" genannt) schlechter wegkommt. Ich will nicht noch mehr vorwegnehmen denn die Präsentation ist mehr als sehenswert.

Ich bezweifle, dass diese Elemente tatsächlich auf mein Privatleben anwendbar sind. Aber eines weiß ich sicher: So schnell werde ich die Beratungstools nicht vergessen.

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