Samstag, 12. November 2011

Ausflug nach Segovia

"Die Uni mal ruhen lassen und einen Ausflug machen. Wer ist dabei?" Ich recherchierte gerade irgendetwas für eine Präsentation, als mich diese Rundmail erreichte. Garkeine schlechte Idee. Was ich gerade vorbereitete war zwar wichtig aber nicht dringend, also konnte ich es getrost mal einen Tag ruhen lassen. "Bin dabei", schrieb ich zurück. "Wohin geht's?" Es wurde sich auf das kleine Städtchen Segovia geeinigt. Hatte ich noch nie was von gehört aber der Blick in meinen Lonelyplanet ließ auf eine interessante Stadterkundung schließen. Und so trat ich am nächsten Tag die einstündige Zugfahrt Richtung Norden an. Aus dem Zugfenster konnte ich schöne Landschaften und den strahlenden Sonnenschein sehen. Pure Vorfreude. Die verflog allerdings als ich aus dem Zug ausstieg. Ich wurde von eiskaltem Wind empfangen. Während alle anderen Reisenden ihre Jacken und Pullover auspackten, richtete ich mich auf einen verfrorenen Tag ein. Ich hatte nur ein T-Shirt an.

Hätte ich mal etwas gründlicher in meinen Lonelyplanet geschaut. Segovia liegt auf 1000m Höhe. Madrid liegt auf ca. 600m. Und diese 400m Höhenunterschied stellten genau die Grenze zwischen "Lässig-im-Shirt-über-die-Straße-schlendern" und "Jacke-an-Kragen-hoch-und-Gesicht-verziehen" dar. 

Als wir aber ins Stadtzentrum kamen, vergaß ich die Kälte (fast): Ein riesiger Aquädukt ziert die kleine Stadt. Ist sogar UNESCO-Weltkulturerbe. Das unglaubliche an diesem Akquädukt, der von den Römern stammt, ist, dass bei seiner Errichtung kein Mörtel oder sonstigen Beton-ähnliche Materialien verwandt wurden. Er trägt sich selbst.


Segovia ist irgendwie eine typische spanische Kleinstadt. Kleine Gassen mit Häusern, die irgendwie nicht zusammenpassen aber doch ein harmonisches Bild ergeben. 


Beeindruckend ist die Kathedrale von Segovia, die von dem Sonnenschein perfekt in Szene gesetzt 
wurde. Auf dem Bild sieht es wärmer aus als es tatsächlich war...

Als wir die Kathedrale betraten hat der Organist gerade für ein Konzert am Abend geprobt. Eine beschauliche und festliche Stimmung hat sich in der Kathedrale ausgebreitet...



Im Innenhof gab es schöne Licht- und Schattenspiele, hier mein persönlicher Favorit. Auf dieser Bank konnte man wirklich gut entspannen. 


Dieses Bild ist eher zufällig entstanden. Ich passierte eine Baustelle. Und kurz nachdem ein Arbeiter seine Maschine abgestellt hat, trat er einen Schritt zur Seite. Es stiegen immer noch Dampf und Staub auf und ich drückte den Auslöser. Das Resultat:


In einem Museum war die Ritterrüstung für den coolsten Ritter Segovias ausgestellt. Man erkennt sie an der innovativen Helmform: Sie erlaubte es ihm selbst mit angezogener Rüstung seine Kappie rückwärts zu tragen.


Fazit: Einen Tag lang nicht über Projekte, betriebswirtschaftliche Konzepte und die Uni nachdenken zu müssen um eine Stadt zu erkunden tut gut. Selbst wenn man dafür zu kalt angezogen ist.

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